Das Original Hütten-Kochbuch



Hallo zusammen,
heute nehme ich euch mit auf eine kulinarische Wanderung durch einige Rezepte des Kochbuches „Das Original Hütten-Kochbuch – Bergrezepte und alpine Lebensart“. Das Buch verspricht, uns die gemütliche Atmosphäre einer Berghütte direkt in die eigene Küche zu holen. Hier sind meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.
Das Buch ist nicht klassisch rezeptzentriert aufgebaut, da zwischen den einzelnen Rezepten Informationen über die Hütten mitgeteilt werden, von denen die Rezepte stammen. Es beginnt mit einer kurzen Einführung über das Konzept und die Geschichte der Hüttengastronomie. Danach folgen die Rezepte, die den unterschiedlichen Regionen zugeordnet werden, aus denen sie stammen. So reist man mit diesem Buch kulinarisch von den Allgäuer Alpen über die Bayerischen Voralpen, das Karwendel, die Chiemgauer Alpen, die Berchtesgadener Alpen, das Lechquellen-Gebirge und die Tuxer Alpen bis hin zu den Ötztaler Alpen. Das Kochbuch enthält auch Bilder der Landschaft, der Hütten und der Hüttenwirte. Die Gerichte wurden realitätsnah auf den Fotos festgehalten. Allerdings gibt es einen Kritikpunkt: Bei einigen Rezepten stimmen die Bilder nicht mit dem tatsächlichen Ergebnis überein. Beim Bergsteigerknödel sind beispielsweise drei verschiedene Knödelarten abgebildet, obwohl nur eine Sorte beschrieben wird. Beim Käsestreuselkuchen zeigt das Foto einen Zwetschgenstreuselkuchen. Das scheint zwar erstmal nicht dramatisch zu sein, sorgt beim Nachkochen aber für Verwirrung, da man sich nicht sicher ist, ob man einzelne Zutaten oder Arbeitsschritte überlesen hat. Ein großes Plus: Die Portionsangaben sind bei fast allen Rezepten realistisch und gut nachvollziehbar. Nur die Gertensuppe hätte für die doppelte Anzahl an Personen gereicht.
Direkt in den nächsten Wanderurlaub versetzt haben mich die besonders die folgenden drei Rezepte. Gerstensuppe (angenehm mild und perfekt gewürzt, auch ohne Brühenpulver), Käsestreuselkuchen (nicht zu süß, mit einem knusprigen Boden und einer cremigen Füllung) und vor allem der Kaiserschmarrn (1:1 wie auf ich ihn auf einer Hütte bei Zell am Seegegessen habe, süß und „eiig“ 😉).
Bei den „Bergsteigerknödeln“ hat mir der Geschmack bzw. das Aroma gut gefallen. Leider sind mir die Knödel beim Kochen komplett zerfallen. Ich musste sie am Ende als „Servierten-Knödel“ zubereiten. Um die Masse etwas zu stabilisieren, würde ich beim nächsten Mal mehr Ei als Bindemittel verwenden.
Nicht meins war leider das „vegetarische Grünkernchili“. Hier gab es einige Probleme. Die angegebene Wassermenge war viel zu gering – ich musste das 5- bis 6-fache verwenden. Alternativ würde ich deshalb eine entsprechende Menge Dosentomaten verwenden anstatt nur Tomatenmark. Zudem fehlten Gewürze, das ganze erschien mir etwas fade. Zuletzt war die Kochzeit von 2 Stunden definitiv zu lang. 30 bis 60 Minuten reichen völlig aus.
Alles in allem finde ich das „Original Hütten-Kochbuch“ sehr gelungen, vor allem für Wanderfreunde, die sich das Hütten-Feeling nach Hause holen wollen. Fast alle Rezepte sind einfach nachzukochen und schmecken authentisch. Einziger kleiner Wermutstropfen: die teilweise unpassenden Bilder. Von mir gibt es super 8 von 10 Punkten. Besonders gespannt bin ich auf die Tiroler Graukäsesuppe und die Bärlauchknödel, die ich als Nächstes ausprobieren möchte.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella
Infos zum Buch:
Autoren: Stefan Winter, Georg Hohenester
Verlag: Gräfe und Unzer Verlag GmbH bzw. BLV
ISBN: 978-3-8354-1896-7