Apfelküche

Hallo zusammen,

sicher kennt ihr alle das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“. Äpfel sind für uns etwas alltägliches. Aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit sind sie das ganze Jahr über erhältlich und dienen uns oft als Snack für zwischendurch. Umso interessanter finde ich es, dass in diesem Kochbuch der Fokus auf diese allgegenwärtige Frucht gelegt wird. Um die Vielfalt der über tausend verschiedenen Apfelsorten zu verdeutlichen, wird eine Auswahl an Sorten zu Beginn des Buches mit ihrem Namen, Bild und den sensorischen Eigenschaften vorgestellt. Diese Auflistung sorgt für einen guten Überblick und hilft dabei, für die nachfolgenden Rezepte die richtigen Apfelsorten auszuwählen. 
Das Buch ist übersichtlich aufgebaut, mit sehr schönen Fotos und einem ansprechenden Design. Der Fokus des Kochbuches liegt hierbei definitiv auf den Rezepten und nicht auf den Autoren, welche sich lediglich in der Einleitung vorstellen und ihre Motivation für die Erstellung des Buches schildern. Die Rezepte sind unterteilt in „Vorspeisen und Snacks“, „Hauptgerichte“, „Kuchen und Gebäck“, „Desserts, Kleinigkeiten und Getränke“ und zuletzt „Vorräte“. Dies spiegelt eine klassische Gliederung wieder, die ein gute Orientierung für den Leser gewährleistet. Allerdings ist die Einteilung der Rezepte zu den jeweiligen Gliederungspunkten teilweise nicht ganz nachvollziehbar. So würde ich Tortillas und selbstgemachte Piroggen eher als Hauptgang sehen, beispielsweise aufgrund des größeren Aufwands bei der Herstellung der Piroggen. Wenn man eine Vorspeise als Hauptgang verwenden möchte, sollte man die Rezeptmenge etwa verdoppeln. Die Mengen haben bei den Hauptgängen zum Großteil mit den Personenangaben übereingestimmt. Bei manchen Gerichten, wie den Tortellini mit Apfel-Roquefort-Füllung, war es allerding etwas knapp. 
Bei den zehn ausgewählten Rezepten handelt es sich um eine Mischung aus allen genannten Gliederungspunkten. Fast alle konnten dabei mit ihrer stimmigen Aromen-Kombination, einem ausgeprägten Säure- Süße-Spiel und unterschiedlichen Konsistenzen überzeugen (Karotten-Apfel-Suppe mit Kurkuma und Apfel-Walnuss-Topping, Apfel-Lauch-Suppe, Apfel-Carpaccio mit gratiniertem Fenchel und Granatapfelvinaigrette, Rote-Beete-Tortellini mit Apfel-Roquefort-Füllung, Apfel-Kürbis-Galette mit Roter Beete und Schafskäse, Apfelmuswaffeln mit karamellisierten Äpfeln, Tortillas mit Pulled Chicken in Apfel-Tomaten-Sauce). Besonders mitreißen konnten mich hierbei die Tortillas mit Pulled Chicken in Apfel-Tomaten-Sauce. Auf den ersten Blick scheint das ja eher eine ungewöhnliche Kombination zu sein. Aufgrund der komplexen Aromatik bzw. des vielschichtigen Geschmacks beeindrucken diese Tortillas aber ab dem ersten Bissen und sind auch nach dem zehnten Bissen immernoch interessant. Auch die Apfelmuswaffeln haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen, da sie mit ihrem dezenten, aber wahrnehmbaren Apfelaroma eine Abwechslung zu den bekannten „Standardwaffeln“ darstellen.
Zwei der getesteten Rezepte können meiner Meinung nach noch etwas verbessert werden. So ist das Rote-Bete-Apfel-Risotto mit gerösteten Mandelblättchen zwar aromatisch gut abgestimmt, mir durch die Kombination der süßlich-erdigen Rote Beete mit dem Apfel aber etwas zu süß angelegt. Um das zu beheben kann die Rote-Beete-Menge reduziert oder das Risotto durch Zitronensaft und Knoblauch ergänzt werden. Bei den Ricotta-Apfel-Piroggen mit mediterraner Speckbutter waren die Süße und Säure wieder gut aufeinander abgestimmt, allerdings waren die bereits in der Füllung eingesetzten Walnüsse im Aromaprofil sehr dominant, wodurch die anderen zugesetzten Aromaten wie der Thymian und der Apfel etwas unterdrückt wurden. Deshalb sollten die Walnüsse nicht für die Füllung, sondern nur in der mediterranen Speckbutter eingesetzt werden. Nicht überzeugen konnte mich leider der Apfel-Spinat-Smoothie. Der Apfel wurde hierbei von der Mango und dem Spinat überdeckt. Zudem musste für eine passende Konsistenz sehr viel Wasser hinzugefügt werden, wodurch das Endprodukt sehr wässrig schmeckte.
Insgesamt hat mir das Buch „Apfelküche“ sehr gut gefallen. Die Rezepte sind kreativ und werden gut beschrieben, sodass sie sich gut nachkochen lassen. Das Buch bekommt somit von mir 8 von 10 Punkten. Auch nach meiner Stichprobe gibt es noch viele Rezepte, die ich gerne ausprobieren möchte, wie z. B. die Apfel-Mangold-Quiche mit Chorizo, das Apfelmousse mit Schoko-Crumble und die Tomaten-Apfel-Konfitüre. Ich freue mich schon auf viele neue Geschmackserlebnisse mit dem alten bekannten Apfel.

Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella

Infos zum Buch:

Autoren: Madeleine und Florian Ankner
Verlag: DK Dorling Kindersley
ISBN: 978-3-8310-4008-7

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