Das Kochbuch

Bewertung "Das Kochbuch" von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi.

Hallo zusammen,
„Wenn Sie Zitronen oder Knoblauch nicht mögen, blättern Sie bitte weiter bis zur letzten Seite.“ Mit diesem Satz hätten Yotam Ottolenghi, Sami Tamimi und ihr Team „Das Kochbuch“ gern begonnen. Sie haben sich schlussendlich dagegen entschieden, erklären aber in einem ausführlichen Vorwort, wo die Motivation für dieses Kochbuch herrührt. Dabei machen sie Lust auf Sommer, Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, sowie auf kleine Gerichte mit vielen Aromen, die von Straßenhändlern angepriesen werden.
„Das Kochbuch“ ist schlicht aufgebaut, mit großen Rezeptbildern (die ganze Buchseiten einnehmen), den eigentlichen Rezepten und einer kurzen Beschreibung, in der die Idee des Rezeptes erläutert oder Tipps zur Umsetzung gemacht werden. Die Rezeptbilder kommen ohne viel schnick-schnack aus. Es wäre bestimmt möglich, die Gerichte noch ausgefeilter zu präsentieren, was aber nicht der Wunsch der Autoren ist. Sie möchten die Gerichte so präsentieren, wie sie sind. Die Rezepte werden dabei in drei Ober-Kapitel unterteilt „Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide“, „Fleisch und Fisch“ und „Backen und Patisserie“, welche wiederum in mehrere Unterkapitel unterteilt werden. Abschließend gibt es noch Hinweise zum Thema „Vorratskammer“.
Bevor es mit den Bewertungen der Rezepte losgeht eine freudige Nachricht: Die Mengenangaben sind (zumindest für meinen Appetit) passend kalkuliert. Unter den vielen Rezepten, die mir gut gefallen haben, ist mir eines besonders im Gedächtnis geblieben. Der „Fenchel-Kirschtomaten-Crumble“. Als ich mir das Rezept zum ersten Mal angeschaut habe, war ich erstmal skeptisch, ob das Gericht durch die süßen Streusel nicht zu süß wird. Beim Testen war ich dann aber positiv überrascht. Das Gemüse wird umrahmt von einer cremigen Sahnesauce, der Crumble steuert eine knusprige Komponente bei und die Anis-Note vom Fenchel harmoniert wunderbar mit der Säure der Kirschtomaten und dem süßen Geschmack des Crumbles, welcher durch den beigefügten Käse abgerundet wird.
Drei Rezepte haben mich leider nicht direkt zum Schwärmen gebracht, wie der Fenchel-Kirschtomaten-Crumble. Die „Blaubeer-Streusel-Muffins“ waren für meinen Geshcmack leider deutlich zu süß. Zudem war die Teigstruktur bzw. die Krume etwas ungleichmäßig, da zum einen die verwendeten Äpfel nicht geschält und die Textur der Masse etwas klumpig gelassen werden sollte. Das passt zwar zu dem Thema des Kochbuches, dass die verwendeten Lebensmittel möglichst wenige verarbeitet werden sollen, trotzdem würde ich bei einem zweiten Versuch zumindest die Apfelschale weglassen. (Und weniger Zucker verwenden.)
Weiter geht es mit den „Ricottagnocchi mit Aubergine und Salbeibutter“. Salbei und Parmesan sind gute Aromen-Partner, so auch in diesem Gericht. Leider sind mir die Gnocchi beim Garen völlig auseinandergefallen. Zwei Eigelbe auf 250g Ricotta waren in diesem Fall einfach zu wenig für eine ausreichende Bindung der Masse. Außerdem fand ich die Aubergine in dieser Kombination nicht so passend. Alternativ kann ich mir aber Zucchini oder grünen Spargel gut vorstellen.
Zuletzt möchte ich etwas zum „Salat aus gebratenem Spargel, Zucchini und Manouri“ schreiben. Dabei stellte die „Schärfe“ vom Knoblauch einen sehr guten Kontrast zum Olivenöl und dem Gemüse dar. Der Spargel hatte zwar einen guten Gargrad, die beschriebenen Grillstreifen waren bei mir aber leider nicht zu sehen. Wenn ich auf diese gewartet hätte, wäre der Spargel sicher zu weich geworden. Im Gegensatz dazu war die Bratzeit des Manouri zu lang angegeben, bei mir war er bereits nach einer statt nach drei Minuten je Seite ansprechend gebräunt und schön knusprig. Was mich leider wirklich gestört hat, war die viel zu große Menge an Olivenöl. Hätte man hiervon nur die Hälfte verwendet und noch etwas Zitronensaft als „Säureregulator“ hinzugegeben, wäre es ein runder, frühlingshaft-frischer Salat.
„Das Kochbuch“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es gibt viele abwechslungsreiche, aromatisch spannende Rezepte, die einfacher nachzukochen sind, als man auf den ersten Blick denken würde. Deshalb bekommt das Buch von mir 8,5 von 10 Punkten. Ich freue mich schon darauf demnächst u. a. den „Pfirsich-Speck-Salat mit Orangenblütendressing“ oder das „Brathähnchen mit Sumach, Za’tar und Zitrone“ auszuprobieren.

Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella

Infos zum Buch:

Autoren: Yotam Ottolenghi, Sami Tamimi
Verlag: DK Dorling Kindersley
ISBN: 978-3-8310-2108-6

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