Simple – Das Kochbuch



Hallo zusammen,
vielen von Euch geht es bestimmt wie mir. Der Alltag ist vollgestopft mit ToDo’s, man möchte trotzdem gut essen, hat aber weder Zeit noch Lust dazu, lange in der Küche zu stehen. Aus diesem Grund gibt es das Kochbuch „Simple“ von Yotam Ottolenghi. Was genau er mit der Bezeichnung „Simple“ meint, erklärt er am Anfang des Buches für die Leser. Dabei beschreibt er auch, wie man in seinem Kochbuch erkennt, ob ein Rezept schnell fertig ist, nicht mehr als 10 Zutaten enthält, sich vorbereiten lässt, aus dem Vorrat zu Hause hergestellt werden kann, sich fast von allein herstellt oder einfacher ist als gedacht. Die dafür verwendeten Symbole ermöglichen neben der Rezept-Einteilung in „Brunch“, „rohes Gemüse“, „gegartes Gemüse“, „Reis, Getreide und Hülsenfrüchte“, „Nudeln“, „Fleisch“, „Fisch“ und „Desserts“ eine gute Orientierung bei der Auswahl der Rezepte. Zusätzlich werden am Ende des Buches noch Tipps für Menüvorschläge oder „Festessen“ direkt mitgeliefert und einige Zutaten näher erklärt, die vielleicht nicht jedem geläufig sind. Das Kochbuch ist Rezeptorientiert aufgebaut, jeweils mit einer kurzen Vorgeschichte und grafisch ansprechend gestaltet. Weitere Pluspunkte sind schöne (aber auch realitätsnahe) Rezeptfotos, die zum Nachkochen einladen und gut kalkulierte Rezeptmengen, von denen man auch satt wird.
Viele der nachgekochten Rezepte haben mir sehr gut gefallen. Besonders „Bridget Jones‘ gebratener Lachs mit Pinienkern-Salsa“ (durch die stückige Salsa ist jeder Biss anders, da man immer unterschiedliche Zutaten auf der Gabel hat), das „Maisbrot mit Cheddar, Feta und Jalapeno-Chili“ (mit einer wunderbaren Knusprigkeit und besonderen Aromakicks durch Schwarzkümmel und Koriandergrün) und der „Süß-salzige Cheesecake mit Kirschen“ (beim ersten Bissen etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber echt lecker).
Der erste Gedanke, der mir beim Essen vom „gebackenen Reis mit gerösteten Tomaten und Knoblauch“ kam war: „Da muss viel mehr Salz rein.“ Als das erledigt war, fand ich das Gericht sehr würzig-aromatisch v.a. der Knoblauch, der Koriander, die Tomaten und ab und zu der Zimt waren deutlich erkennbar. Leider war neben den vielen Aromen noch sehr viel Flüssigkeit in der Auflaufform, was das Ganze leider eher zu einer Suppe werden ließ. Vielleicht sollte man das Gericht doch langsam köchelnd auf dem Herd zubereiten, damit die überschüssige Flüssigkeit besser verdampfen kann. An einem Sonntagabend habe ich die „Pappardelle mit Harissa, schwarzen Oliven und Kapern“ zubereitet. Die Nudeln haben etwas wenig Sauce, sind ansonsten aber sehr würzig. Aromatisch haben sie mir leider nicht umgehauen, was natürlich auch an einer nicht so guten Harissa liegen könnte. Deshalb möchte ich das Rezept demnächst mal mit einer anderen Harissa als Saucen-Basis austesten. Zuletzt möchte ich noch etwas zum „braunen Reis mit karamellisierten Zwiebeln und schwarzem Knoblauch“ schreiben. Die Kombination mit den süßlichen Zwiebeln, dem aromatischen Knoblauch und der frischen Zitronenschale bzw. der Säure des Zitronensaftes fand ich sehr interessant. Leider war für mich hierbei das Verhältnis der Zutaten nicht ganz stimmig. Ich würde den Reis beim nächsten Mal mit mehr Knoblauch, aber weniger Zitronenschale und -saft abschmecken.
Insgesamt erhält das Kochbuch „Simple“ eine Bewertung von 8,5 Punkten. Es überzeugt durch seine einfachen, aber dennoch raffinierten Rezepte, die mit geringem Aufwand meist großartige Ergebnisse liefern. Die klare Struktur und die praktischen Zusatzinformationen zur Haltbarkeit der Gerichte machen es zu einem wertvollen Begleiter in der Küche. Rezepte, die ich noch nachkochen möchte, sind z.B. der „Orzo mit Garnelen, Tomaten und mariniertem Feta“, die „Gnocchi alla Romana“ oder die „Vanillecreme mit gebackenen Erdbeeren und Rhabarber“.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella
Infos zum Buch:
Autoren: Yotam Ottolenghi, Tara Wigley, Esma Howarth
Verlag: DK Dorling Kindersley
ISBN: 978-3-8310-3583-0