Gemeinsam Geniessen – Das perfekte Dinner

Hallo zusammen,

was läuft Wochentags um 19:00 bei VOX?
Richtig. Das perfekte Dinner. Eine meiner Lieblingssendungen. Ich schaue sie gerne zusammen mit meinem Vater und wir fachsimpeln über die verschiedenen Gerichte und über mögliche Varianten oder Verbesserungsvorschläge. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, eines der Kochbücher der Sendung zu testen.
Das Kochbuch ist zwar rezeptorientiert, trotzdem gibt es viele Tipps und Tricks rund um die Organisation eines „perfekten Dinners“. Es werden sowohl die perfekte Vorbereitung als auch das Eindecken/die Dekoration des Tisches, das Perfekte Anrichten und mögliche Menüvorschläge (und noch viel mehr) näher erklärt. Der Inhalt des Buches ist nach den anfänglichen Erläuterungen klassisch in Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen untergliedert. Immer wieder unterbrochen von Tipps zum „allgemeinen Ablauf“ eines Dinners. Das Layout ist ansprechend gestaltet, mit vielen schönen Bildern. Die Mengen der Rezepte sind für Vor- und Nachspeisen passen kalkuliert. Nur bei den Nachspeisen fallen die Mengen oft zu groß aus. Das ist zwar nichts schlimmes aber etwas unpraktisch für Personen mit nur 1-2 Gefrierfächern (wie mich 😉).
Los geht’s mit den Rezeptbewertungen. Sehr gut gefallen haben mir z.B. die „Steinpilz-Ricotta-Ravioli in Salbeibutter mit Parmesanschaum“. Die Pilzfüllung ist vom Aroma her sehr stimmig und passt wunderbar zum salzigen Parmesanschaum. Wer keinen Syphon zu Hause hat, kann diesen auch mit einem Pürierstab herstellen. Zu meinen Favoriten zählen noch der „Mango-Gurken-Salat mit Mangosorbet“ und die „Parmesannocken mit gebratenen Zucchini und Basilikum-Thymian-Pesto“.
Bei einigen Rezepten besteht aus meiner Sicht noch Verbesserungsbedarf. Der „Glasnudelsalat mit Riesengarnelen“ war an sich zwar schmackhaft, hier wurde aber deutlich zu wenig Dressing einberechnet. Dadurch war auch die Säure nicht so stark ausgeprägt, wie man das von einem Salat erwarten würde. Ähnlich war es bei den „Süßkartoffelscheiben aus dem Ofen mit Guacamole und Joghurtsauce“. Auch diese Kombi fand ich sehr passend, aber die Menge an Joghurtsauce sollte mindestens verdoppelt werden. Zudem fand ich die Mengenangabe von 2-3 Süßkartoffeln etwas schwierig. Da diese in der Größe sehr stark variieren, wäre eine Mengenangabe in Gramm zur Orientierung sehr hilfreich. Als nächstes Rezept habe ich die drei Varianten der Piroggen getestet. Jene mit der Kartoffel- und v.a. Kürbisfüllung haben mir dabei sehr gut gefallen- Ebenfalls fand ich die Kombination vom Spinat mit dem Salbei sehr interessant. Lediglich die Pilz-Sauerkraut-Füllung hat mir nicht so zugesagt. Auch, da mir für eine Teigtaschen-Füllung eine cremige Komponente fehlt. Zudem sind bei dieser Füllung die Teigtaschen beim Kochen sehr schnell aufgegangen. Hier sollte am besten verquirltes Ei als „Kleber“ verwendet werden.
Die drei getesteten Desserts (s. Liste) haben mir mit ihren sehr unterschiedlichen Aromen-Kombinationen sehr gut gefallen. Lediglich einzelne Punkte in der Herstellung können hier noch verbessert werden. Beim Pumpkin Pie (bzw. eher Pumpkin Cake) scheinen die einzelnen Mengenangaben für einzelne Komponenten nicht zu stimmen. Die Blaubeersauce wird nämlich, im Vergleich zur Abbildung, zu dick und die Frischkäsecreme sehr flüssig. Das Mengen-Verhältnis zum Kuchen ist aber sehr stimmig. Bei den Pistazientörtchen wird meiner Meinung nach deutlich zu viel Butter für den Boden verwendet. Dadurch wird dieser sehr kompakt und lässt sich nur schwer mit einem Löffel essen. Beim letzten Dessert ist die Zimtcreme schön fluffig und zimtig geworden und passt wunderbar zu den Portwein-Feigen. Die Kombi mit dem Applecrumble ist mir persönlich allerdings zu viel. Nur die Creme/Mousse mit der Feigen-Sauce ist völlig ausreichend. Die Idee, den Crumble mit gebrannten Mandeln zu kombinieren finde ich gut. Das nächste Mal würde ich die Mandeln aber erst nach dem Backen hinzufügen, da sie durch die Feuchtigkeit der Äpfel aufweichen.
Nicht meins war leider das „Dreierlei von der Aubergine mit Balubeerchutney“. Die Creme und das Baba Ganoush passen aromatisch gut mit dem Blaubeerchutney zusammen, sind mir aber insgesamt zu sauer angelegt. Das trifft auch auf die Röllchen zu. Bei diesen gehen zudem die verwendeten Gewürze deutlich unter, da sie von dem fast penetranten Aroma der Walnüsse überlagert werden.
Insgesamt sind in dem Kochbuch viele gute Rezepte und Ideen für verschiedenste Gerichte vorhanden. Häufig fehlt allerdings noch der letzte Schliff. Das hat mich doch etwas verwundert, da die Rezepte ja eigentlich schon eine Dinner-Erprobung erfolgreich überstanden haben. Eine mögliche Begründung dafür wäre, dass dabei nicht konsequent die verwendeten (richtigen) Mengen festgehalten wurden. Deshalb bekommt das Buch von mir 6 von 10 Punkten. Weiter Rezepte, die ich gerne noch austesten möchte, sind unter anderem: „Sticky Rice mit zweierlei Mango und Kokoschips“, „Tempeh Stroganoff mit Preiselbeeren und Gemüsereis“ und der „Zander auf Erbsenpüree mit Kartoffelgratin, Champagnersauce und frischem Trüffel“.

Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella

Infos zum Buch:

Verlag: ZS Verlag
ISBN: 978-3-96584-355-4

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