Suppen – echtes Seelenfutter



Hallo zusammen,
gerade in der dunklen und kalten Jahreszeit esse ich besonders gerne Suppen. Sie sind häufig schnell zubereitet und verbreiten eine wohlige Wärme, die einen die Kälte und den Alltagsstress vergessen lässt. Umso mehr habe ich mich darauf gefreut das Kochbuch „Suppen – Echtes Seelenfutter“ von Cornelia Schinharl auszuprobieren.
Das Kochbuch hat ein typisches Layout mit ansprechenden Fotos, ähnlich dem der anderen GU Küchenratgeber. Das Buch ist rezeptorientiert aufgebaut und gliedert sich gut verständlich in die Kategorien „Klare Suppen“, „Hauptsache Gemüse“, „Mit Fisch, Fleisch und Geflügel“ und „Mit Pasta, Getreide und Hülsenfrüchten“. Die Portionsgrößen schwanken etwas. Teilweise sind sie angemessen, teilweise aber auch deutlich zu klein.
Vier der zehn ausgewählten Rezepte haben mir sehr gut gefallen (s. Tabelle). Besonders die „Bündner Gerstensuppe mit Gemüse“ stellt für mich ein echtes Seelenfutter dar, wie es der Titel des Kochbuches verspricht.
Vier weitere Rezepte können aus meiner Sicht noch etwas verbessert werden. Die „Käsesuppe mit Brotcroutons“ hat mir geschmacklich und aromatisch zugesagt. Die Konsistenz fand ich allerdings etwas zu dünn, vor allem da man sich bei einer Käsesuppe ein sehr reichhaltiges Gericht vorstellt. Ich würde vorschlagen, bei der Zubereitung eine Mehlschwitze herzustellen, um eine etwas dickere und vollmundigere Konsistenz zu erreichen. Dadurch würden sich auch die Croutons nicht ganz so schnell vollsaugen. Alternativ könnte statt der Croutons auch geröstetes Brot zum Dippen gereicht werden. Leider waren hier die Portionsgrößen etwas knapp bemessen. Die Suppe reichte eher für zwei anstatt der angegebenen vier Personen. Die „Polenta-Gorgonzola-Suppe mit Pilzen“ hatte ein kräftiges Aroma nach Gorgonzola, welcher angenehm durch die Pilze abgemildert wurde. Lediglich die Konsistenz war für eine Suppe deutlich zu dick. Entweder sollte man hier die Beschreibung von Suppe zu Eintopf ändern oder bei der Zubereitung mehr Flüssigkeit hinzufügen. Bei dem Rezept der „Maronensuppe mit Äpfeln und Nüssen“ ist mir als erstes aufgefallen, dass das Bild nicht zu 100% der Zubereitung nach dem Rezept entspricht, da auf dem Bild die Äpfel nicht geschält sind. Vermutlich sollte dadurch ein farblicher Kontrast in der Abbildung erzeugt werden. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Bilder immer genau das Ergebnis des Rezeptes widerspiegeln sollten. Alternativ kann man die Suppe z. B. mit getrockneten Apfelscheiben garnieren und das entsprechend in den Zutaten ergänzen. Ansonsten fand ich die Suppe schmackhaft, lediglich etwas zu sauer. Die Zugabe von Zitronensaft wäre meiner Meinung nach nicht notwendig. Stattdessen könnte man einen Schluck Weißwein zum Ablöschen verwenden. Bei der „Kartoffelsuppe mit Lachs“ hatte ich etwas gemischte Gefühle. Zum einen fand ich den Geschmack, das Aroma und die Konsistenz der Kartoffelsuppe gut. Andererseits hat mich die Kombination mit dem Lachs nicht umgehauen. Diesen würde ich entweder weglassen oder als knusprig angebratene Lachsstückchen zugeben, um das Aromaprofil durch Röstaromen zu ergänzen.
Nicht meins waren leider die „Grüne Suppe mit pochierten Eiern“ aufgrund des flachen Aromas durch fehlende Gewürze und zu kleiner Portionsgrößen, sowie die „Kürbis-Apfel-Suppe“. Bei letzterer fehlte ebenfalls Geschmack und Aroma. Die Suppe hinterließ einen wässrigen Geschmack und eine sehr starke Säure, die ich in dieser Kombination ohne ausgleichenden Partner nicht passend fand.
Schlussendlich sind in dem Kochbuch „Suppen – echtes Seelenfutter“ einige solide Suppenrezepte enthalten, die der Titelbezeichnung als „Seelenfutter“ entsprechen. Allerdings fehlt bei vielen Rezepten noch der letzte Schliff. Bei zweien wäre zudem eine Überarbeitung der Rezepte mit Ergänzung von Gewürzen wünschenswert.
Deshalb bekommt das Buch von mir gute 6 von 10 Punkten.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella
Infos zum Buch:
Autorin: Cornelia Schinharl
Verlag: Gräfe und Unzer
ISBN: 978-3-8338-6209-0