Van Life Kitchen



Hallo zusammen,
der Wind in den Haaren, ruhige Momente in der Abgeschiedenheit genießen, von phantastischen Ausblicken beeindruckt werden und natürlich lecker zu essen. Das alles beschreibt einen entspannten Urlaub mit einem Camper oder einem Zelt. Einige von Euch haben diese Reiseart bestimmt schon kennen und lieben gelernt. Dass man sich dabei nicht nur von Dosenravioli ernähren muss, möchte das Kochbuch Van Life Kitchen zeigen.
Das Buch ist schön gestaltet mit vielen Bildern, unter anderem Landschaftsbildern die Lust auf die nächste Reise machen. Der Fokus liegt hierbei aber trotzdem auf den Rezepten und nicht auf der Autorin selbst. Zu Beginn werden einige allgemeine Tipps zum Reisen mit einem Camper, den notwendigen Gegenständen und der Vorratskammer gegeben. Dadurch ist eine gute Basis vorhanden, um sich optimal auf die nächste Reise vorbereiten zu können. Die Rezepte werden anschließend in die Kategorien „vorbereitet für unterwegs“, „Frühstück“, „Salate“ und „Lunch und Dinner“ aufgeteilt. Die Einteilung ist somit leicht verständlich und die angegebenen Rezeptmengen (meist für zwei Personen) sind passend.
Fünf der Rezepte, z. B. das Tomatensandwich mit Parmesanaufstrich, die Pancake-Bowl und der Wassermelonensalat mit Feta haben mir sehr gut gefallen. Einige könnten allerdings noch verbessert werden. Dazu gehören der Sommersalat mit Erdbeeren und Basilikumpesto, die One-Pan-Pizza und die Falafel-Bowl. Bei ersterem haben die würziger Hafer-Basis mit dem Salat und der Sauce gut harmoniert. Nur die Erdbeeren kamen dabei leider nicht zu Geltung. Zusätzlich könnte ein gewisser Pepp z. B. durch die Verwendung von rosa Beeren nicht schaden. Sowohl die Pizza, als auch die Falafel-Bowl haben mir gut geschmeckt, jedoch gab es bei der Zubereitung einige Schwierigkeiten. Bei der Pizza sammelt sich auf der Oberfläche durch den Belag Feuchtigkeit. Dadurch wird der Boden nicht richtig gegart und bleibt sapschig/roh. Wenn der Teig zunächst ohne Belag „gebacken“, gewendet und dann belegt wird, sollte der Boden ganz durchgegart sein. Bei der Falafel-Bowl lag die Problematik in der Zubereitung der Falafel. Die hergestellte Masse war viel zu feucht, sodass die ersten Versuche nur angebratenen Brei ergaben. Erst nach der Zugabe von Mehl konnten richtige Falafel geformt werden. Besonders lecker fand ich aber den mit gemahlenem Koriander abgeschmeckten Hummus, v. a. in Kombination mit dem sauren Tahin-Dressing.
Zwei Rezepte konnten mich leider nicht überzeugen. So hat mir die Idee von Haferriegeln mit Aprikosen zunächst gut gefallen. Bereits bei der Herstellung gab es jedoch die Schwierigkeit, dass sich die Aprikosen aufgrund ihrer festen Konsistenz nicht richtig pürieren ließen. Das war nur nach einer ersten Zerkleinerung und dem Hinzufügen von Wasser möglich. Die fertigen Riegel hatten ein recht eindimensionales Aroma, bei welchem man sich schnell nach einer Abwechslung sehnt. Um diesem Effekt vorzubeugen, sollten zusätzlich verschiedene Trockenfrüchte, Gewürze oder Nussmuse verwendet werden. Das weitere Gericht sind die Crepes mit Lachs und Karamelltomaten. Von der Kombination hatte ich mir vielschichtiges Aroma versprochen. Leider viel dieses eher eintönig und ohne Abwechslung aus. Durch die Verwendung von Schärfe und Gewürzen/Kräutern z. B. Knoblauch oder Dill kann das verbessert werden.
An sich ist Van-Life-Kitchen ein schönes Kochbuch mit netten Ideen und schönen Bildern. An der ein oder anderen Stelle sollte aber die Zubereitung überarbeitet bzw. etwas mehr Vielfalt in der Aromatik eingebaut werden. Rezepte, welche ich gerne noch ausprobieren möchte, sind das Chili con chocolate, das Chia-Frühstück mit Beeren und der Spaghettisalat mit Zuckermelone und Mozzarella. Insgesamt bekommt das Buch von mir 6,5 von 10 Punkten.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Ella
Infos zum Buch:
Autorin: Jessica Lerchenmüller
Verlag: Edition Michael Fischer
ISBN: 978-3-96093-686-2